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Aktuelles aus den Centren

08.04.2011

Telematik und computerassistierte Chirurgie im Fokus der Zusammenarbeit

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Chance zum interdisziplinären Austausch

Prof. Dr. Schlag Portrait
CTAC Fruehjahrstagung 2011

Die Sektion für minimalinvasive Computer- und Telematikassistierte Chirurgie (CTAC) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) beabsichtigt, den Dialog mit der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und Bildgebende Verfahren (DGE-BV) zu intensivieren. Denn die Endoskopie und die bildgebende Diagnostik sind wichtige Voraussetzungen und notwendige ergänzende Verfahren, um minimalinvasive bzw. interventionelle, chirurgische Eingriffe realisieren und optimieren zu können. Daher ist die Kooperation der beiden Gesellschaften auch über den diesjährigen gemeinsamen Kongress hinaus ein "Muss", sagte uns Prof. Peter M. Schlag, Berlin – der Vorsitzende der CTAC – in einem kurzen Gespräch.

Was ist die Sektion CTAC der DGCH, welche Ziele und Aufgaben verfolgt sie?

Prof. Peter M. Schlag: Das Ziel der Sektion minimalinvasive Compter- und Telematikassistierte Chirurgie (CTAC) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) ist es, die Einbeziehung von Telematik, Informatik und Mathematik bei der Durchführung und Optimierung von chirurgischen und interventionellen Eingriffen voranzutreiben. Neben der eingriffbezogenen konzeptionellen Weiterentwicklung dieser Verfahren ist die CTAC verantwortlich, alle Belange der Telematik und computerassistierten Chirurgie im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie nach innen und außen zu vertreten. Dadurch sollen auch die Perspektiven und Chancen für Anwender und Patienten verdeutlicht und gefördert werden. Die CTAAC unterstützt natürlich auch den interdisziplinären Austausch und die Zusammenarbeit aller chirurgischen und interventionellen Fachgebiete mit den genannten Disziplinen der Informationstechnologie und der Ingenieurwissenschaften.

Was waren die Gründe der Sektion CTAC, sich für eine Kooperation mit der DGE-BV zu entscheiden und sich aktiv an der Gestaltung des diesjährigen DGE-BV-Jahreskongresses zu beteiligen?

Schlag: Die Endoskopie und die bildgebende Diagnostik sind wichtige Voraussetzungen und notwendige ergänzende Verfahren, um minimalinvasive bzw. interventionelle, chirurgische Eingriffe realisieren und optimieren zu können. Dies betrifft muskuloskelettale, neurochirurgische sowie intrakavitärte (abdominale, thorakale) Eingriffe ebenso wie intra- oder transluminale Interventionen. Dabei erweitert die Endoskopie auch mögliche Zugangswege. Die sonografische Bildgebung verbessert die Ortung des Krankheitsherdes und erlaubt dabei vor allem auch den Blick hinter die visualisierbare Gewebeoberfläche.
Die Sonografie ist derzeit das einzige, praktikable Verfahren, welches unter klinischen Routinebedingungen die Registrierung von CT-, CT-PET- und MR-Datensätzen auch intraoperativ und in 3D-Qualität zulässt. Eine valide und mehrfach wiederholbare intraoperative Registrierung ist die wesentliche Voraussetzung für navigierte, computerassistierte chirurgische Interventionen. Nur durch dieses Zusammenspiel kann eine fortlaufende, exakte Positionierung chirurgischer Instrumente in Beziehung zu der angestrebten Resektion der individuell festzulegenden Organteile oder –strukturen erreicht werden.
Der ständige Dialog zwischen diesen inhaltlich sehr unterschiedlichen Fachgebieten, die sich in der DGE-BV zusammengefunden haben, ist für das Erreichen des Ziels einer präzisen, der individuellen Situation angepassten Planung und Durchführung von Eingriffen ganz entscheidend. Dabei ist die DGE-BV eine auch international einzigartige, transdisziplinäre Plattform von ausgewiesenen und gegenüber neuen Technologien aufgeschlossenen Experten.
Eine Zusammenarbeit der CTAC mit der DGE-BV kann aus diesem Grund keine auf den diesjährigen Kongress bezogene Eintagsfliege bleiben, sondern ist als ein perspektivisches "Muss" aufzufassen.

Wo sehen Sie in diesem Jahr die besonderen Schnittstellen der Sektion CTAC mit der DGE-BV?

Schlag: Eine besondere Schnittstelle ist sicherlich die Weiterentwicklung von NOTES, der "natural orifice transluminal endoscopic surgery". Hier bestehen für Endoskopie, Bildgebung und minimalinvasive chirurgische oder interventionelle Vorgehensweisen gleich große Schnittmengen.
Neben den instrumententechnischen Herausforderungen für Interventionen durch natürliche Körperöffnungen mittels hochflexibler, in ihren Freiheitsgraden nicht eingeschränkter Endoskope sind die Orientierung des Operateurs und die Möglichkeit zur fortlaufenden Lagekontrolle seiner Instrumente besonders wichtig. Die Entwicklung geeigneter Navigationssysteme und mechatronischer Assistenzsysteme ist hierzu in besonderem Maße wünschenswert. Aber auch die automatische Bildverarbeitung von Endoskopiebildern, die endoskopische 3-dimensionale Vermessung anatomischer Strukturen mithilfe von Time-of-Flight"-Kameras, die computergestützte Planung von Zugangswegen und Eingriffen sowie Mikrosensoren sind die gemeinsamen Schnittstellen zwischen der CTAC und der DGE-BV.

Herr Professor Schlag, vielen Dank für dieses Gespräch.

Quelle:
41. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Endoskopie und bildgebende Verfahren e.V.
The Westin Grand München Arabellapark 16. - 19. März 2011
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