
Gerade ist der Neubau des NCT bezogen (Seite 21), da bahnt sich schon die nächste "Großbaustelle" für das Deutsche Krebsforschungszentrum an: Das Zentrum verbündet sich mit sieben weiteren Universitätskliniken in Deutschland zum "Deutschen Konsortium für translationale Krebsforschung".
Das Ziel lautet, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung schneller in die Klinik zu übertragen und umgekehrt, wichtige Fragen aus der klinischen Praxis in die Forschungslabors zu bringen. Das Bündnis kombiniert die weltweit renommierte Grundlagenforschung des Deutschen Krebsforschungszentrums mit der medizinischen Expertise der Universitätskliniken in Berlin, Dresden, Essen/Düsseldorf, Mainz/Frankfurt, Freiburg, München und Tübingen. "Baustelle" ist in diesem Fall allerdings nicht wörtlich gemeint: Vielmehr wird das Deutsche Krebsforschungszentrum Strukturen nutzen, die an den Partnerstandorten bereits vorhanden sind, um unter anderem zwei Lehrstühle für translationale Krebsforschung einzurichten. In dem Konsortium wird es sieben Forschungsprogramme geben sowie fünf Forschungsplattformen, die sich einem breiten Themenspektrum widmen: Krebsvorsorge, molekulare Nachweismethoden für die Krebsdiagnose, Strahlentherapien und bildgebende Verfahren, die Rolle von Stammzellen bei Krebserkrankungen, die Krebsbekämpfung mithilfe des körpereigenen Abwehrsystems, die Entwicklung neuer Arzneien, die Einrichtung einer klinischen Kommunikationsplattform. Auch vorklinische Modelle, unverzichtbar bei der Suche nach neuen Therapien, sind ein Thema.
Finanziert wird das "Deutsche Konsortium für translationale Krebsforschung" vom Bundesforschungsministerium und dem jeweiligen Sitzland. Die Deutsche Krebshilfe stellt dem Konsortium ein Förderprogramm zur Seite. Insgesamt wird es sechs dieser Konsortien geben, auch "Deutsche Zentren für Gesundheitsforschung" genannt. Sie sollen dazu beitragen, die großen Volkskrankheiten – neben Krebs sind dies Diabetes, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Demenzen, Infektionskrankheiten und Erkrankungen der Lunge – mit gebündelten Kräften zu besiegen.
Quelle: einblick – die Zeitschrift des Deutschen Krebsforschungszentrums 24. Jahrgang, Ausgabe 1/2011, S. 24-25
Links
http://www.dkfz.de/de/presse/veroeffentlichungen/einblick/download/2011/einblick_Web_2011_1.pdf
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