© Anton Henssen / Charité - Universitätsmedizin Berlin
Der Forschungspreis der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen wird 2017 an Herr Dr. Anton Henssen verliehen, forschender Arzt des Deutschen Krebskonsortiums (DKTK) und Arbeitsgruppenleiter in der Klinik für Pädiatrie der Charité-Universitätsmedizin Berlin. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich von der Stiftung des Fördervereins für krebskranke Kinder Tübingen an junge Krebsforscher verliehen.
Der Kinderonkologe Anton Henssen forscht an der Charité - Universitätsmedizin in der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie. Die am 1. Februar vom Universitätsklinikum Tübingen ausgezeichnete Forschungsarbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie bestimmte genomische Mutationen bei Kindern zu der Entstehung von bösartigen malignen Tumoren im Kindesalter beitragen.
Henssen und Kollegen entdeckten, dass das Gen „piggyBac transposable element derived 5 (PGBD5)“ in zahlreichen soliden Tumoren für den Umbau des Tumorerbguts sorgt, indem es DNA Stücke herausschneidet (DNA Rekombination). Dadurch werden auch sogenannte Tumorsuppressorgene inaktiviert und die Tumorentstehung gefördert. Außerdem entstehen bei diesem Prozess DNA Schäden, die von der Zelle repariert werden müssen. „Wir haben hier eine therapeutische Interventionschance gesehen, wenn PGBD5 exprimierende Zellen möglicherweise von DNA Reparaturmechanismen abhängen“, erklärt Henssen. Unsere kürzlich veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass dies in präklinischen Modellen bestätigt werden kann“, erklärt Henssen weiter. „Wenn wir in PGBD5 exprimierenden Tumorzellen die DNA Reparatur hemmen, sterben diese Tumorzellen, weil sie die PGBD5-induzierten Schäden nicht reparieren können“ „Das eröffnet Potential für den Einsatz von Inhibitoren der DNA-Damage Signaltranduktion und wird möglicherweise die therapeutischen Optionen refraktärer solider Tumoren im Kindesalter erweitern“, schlussfolgert er.
Der Forschungspreis ist Erna Brunner gewidmet. Die Aussicht auf eine Antikörpertherapie bot dem an Leukämie erkrankten Mädchen einen letzten Strohhalm. Die Eltern von Erna setzten daher mit Hilfe der Stiftung eine riesige Spendenaktion in Gang. Erna Brunner hat die Leukämie trotz dieser Antikörpertherapie nicht überlebt. Der Forschungspreis ist ihr gewidmet.
Links
Link zur Arbeitsgruppe: https://kinderonkologie.charite.de/forschung/ag_henssen/
Kontakt
Dr. Anton Henssen
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Hämatologie und Onkologie
Augustenburger Platz 1 (Geländeadresse: Mittelallee 8)
13353 Berlin
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